- Geschlechtsorgane des Mannes: Hoden
- Geschlechtsorgane des Mannes: HodenDie männlichen und die weiblichen Geschlechtsorgane dienen der Fortpflanzung. Sie stellen Samen- und Eizellen (Keimzellen) sowie die für die Heranreifung dieser Zellen notwendigen Sexualhormone her und sondern Flüssigkeiten ab, die ein besonderes Milieu für die Keimzellen schaffen, das deren Verschmelzung begünstigt.Geschlechtsorgane des Mannes im ÜberblickZu den äußeren Geschlechtsorganen des Mannes gehören der Penis und der Hodensack, der die Hoden beinhaltet. Die Hoden, die Nebenhoden, Samenleiter und -strang sowie die Prostata, die Samenbläschen und die Cowper-Drüsen zählen zu den inneren Geschlechtsorganen, da sie innerhalb des Körpers liegen.Feinbau der Hoden und SpermienreifungEin Hoden ist in bis zu 300 kleine Läppchen unterteilt, in denen sich aufgewickelte Hodenkanälchen befinden, die in zu den Nebenhoden führenden Gängen (Hodennetz) münden. Der Basalmembran der Hodenkanälchen sitzen Keimzellen (Spermatogonien) auf, die sich täglich vielfach durch Mitose zu Spermatozyten I. Ordnung mit 46 Chromosomen teilen. Dazwischen liegen die Sertoli-Stützzellen, die die Keimzellen ernähren. Zwischen den Hodenkanälchen befinden sich die Leydig-Zwischenzellen, die das männliche Sexualhormon Testosteron herstellen. Bei der weiteren Spermienreifung (Spermatogenese) entwickeln sich aus den Spermatozyten I. Ordnung durch zwei meiotische Reifeteilungen zunächst jeweils zwei Spermatozyten II. Ordnung und anschließend vier Spermatiden mit jeweils 23 Chromosomen (halber Chromosomensatz), die dann noch bis zu 90 Tage zu Spermien heranreifen. Ein Spermium besteht aus dem den Chromosomensatz beinhaltenden Kopf, einem Hals, einem Mittelstück mit Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle, die die Energie für die Bewegung liefern, und dem Schwanz.Samenwege und SterilisationZu den Samenwegen gehören die den Hoden aufsitzenden Nebenhoden sowie die Samenleiter, die als Spritzkanal durch die Prostata verlaufen, um schließlich in der Harnröhre (auch Harnsamenröhre genannt) zu münden. Damit die Samenleiter den Samen durch die Harnröhre nach außen schleudern können, besitzen sie eine stark ausgeprägte Muskulatur. Bei der Sterilisation werden die Samenleiter durchtrennt oder abgebunden. Der Eingriff erfolgt meist ambulant unter Lokalanästhesie. Die Nebenhoden dienen der Speicherung der Keimzellen, sorgen aber auch dafür, dass diese befruchtungsfähig werden. Sie nehmen über kleinen Gängen die Spermien des Hodens auf und leiten sie in den 5 m langen, stark aufgewickelten Nebenhodengang. Hier verbleiben sie eine Zeit lang in einem von den Nebenhoden produzierten Sekret, das die Beweglichkeit der Spermien einschränkt und damit ihren Energiebedarf senkt.Hoden und ihre ErkrankungenDie beiden Hoden, die die Keimzellen bilden, entwickeln sich vor der Geburt innerhalb der Bauchhöhle und wandern bis zum Ende der Schwangerschaft durch den Leistenkanal in den Hodensack. Dabei ziehen die Hoden den Samenstrang hinter sich her, der sowohl die Blutgefäße und Nerven, die die Hoden versorgen, als auch die Samenleiter enthält. Im Normalfall ist der Abstieg der Hoden (Descensus testis) bei der Geburt beendet, sodass diese jetzt im Hodensack liegen, in dem geringere Temperaturen als im Körper herrschen, was für die Entwicklung der Spermien von großer Bedeutung ist. Befindet sich ein Hoden zum Zeitpunkt der Geburt noch in der Bauchhöhle oder in der Leistenbeuge, bezeichnet man dies als Hodenhochstand (Kryptorchismus). Meistens wandert er während des ersten Lebensjahrs von selbst in den Hodensack. Ist dies nicht der Fall, muss der Hoden entweder durch Medikamente angeregt werden, in den Hodensack zu wandern, oder es ist ein chirurgischer Eingriff notwendig, durch den der Hoden in den Hodensack eingebracht wird, damit er seine Funktionstüchtigkeit nicht verliert. Bei einer Hodendrehung (Hodentorsion) ist der Hoden um seine Achse verdreht, wodurch der Samenstrang und damit die Blutversorgung abgedrückt wird, was heftige Schmerzen hervorruft. In diesem Fall muss sofort operiert werden, um den Hoden zu retten. Eine Hodentorsion kann auch in späterem Alter noch auftreten. Eine Hodenentzündung (Orchitis) wird meist durch auf dem Blutweg zu den Hoden gelangte Krankheitserreger hervorgerufen. Mumps z. B. kann zu einer Hodenentzündung führen. Der Hodensack ist meist schmerzhaft geschwollen. Sind Bakterien die Krankheitsursache, erfolgt eine Antibiotikatherapie, bei einer viralen Infektion können nur die Symptome behandelt werden. In manchen Fällen kommt es zur Unfruchtbarkeit. Hodenkrebs äußert sich vor allem mit der Schwellung eines Hodens. Die Behandlung besteht in der Entfernung des betroffenen Hodens.Siehe dazu auch: Geschlechtsorgane des Mannes: Prostata und PenisZellteilung (Mitose)Zellteilung (Meiose)
Universal-Lexikon. 2012.